„Warum sind alle meine Beziehungen toxisch?“ – Die Wurzeln deiner giftigen Beziehungsdynamiken

Dass alle deine Beziehungen toxisch sind, liegt ganz allein an dir. Das glaubst du mir nicht? Lass es mich dir erklären und dir zeigen, wie du in Zukunft nur noch gesunde Beziehungen anziehst.

Deine Emotionen

Es gibt zwei Arten von Frauen, die sich immer wieder in toxischen Beziehungen wiederfinden: Diejenigen, die es genießen, ihre toxischen Muster auszuleben und Spielchen mit ihrem Partner zu spielen und diejenigen, die sich eigentlich eine gesunde Beziehung wünschen und trotzdem immer wieder in toxischen Verbindungen landen. Beide Kategorien befinden sich jedoch aus den gleichen Gründen wiederholt in toxischen Beziehungen und haben unbewusst stark mit einem verletzten Inneren Kind zu kämpfen.

Selbst diejenigen Personen, die ihre toxischen Verhaltensweisen spaßig finden und es genießen, müssen ihr inneres Kind heilen, denn zum einen verantworten sie mit ihrem Verhalten ein mögliches zukünftiges Beziehungstrauma bei ihrem Partner und zum anderen wird dieses verletzte Kind auch in anderen Lebenslagen für Schwierigkeiten sorgen. Unbewusste Auslöser, in toxischen Beziehungen zu landen, sind Folgende:

  1. Vertrautheit aus der Kindheit
  2. Geringes Selbstwertgefühl
  3. Ungelöste emotionale Probleme
  4. Muster des Retters oder Helfers
  5. Fehlende klare Grenzen
  6. Manipulative Anziehung des Gegenübers

Nähere Erläuterungen findest du im Abschnitt „Daten und Fakten“.

Denkst du dir beim Kennenlernen eines netten, anständigen und zuvorkommenden potenziellen Partners „Nee, der ist ja viel zu nett für mich“ oder findest funktionierende Beziehungen mit wenigen Konflikten langweilig? Stehst du auf das Adrenalin, das ein Streit mit deinem Partner auslöst oder testest gerne mal deine Grenzen, um zu sehen, wie eifersüchtig dein Partner wirklich ist? Dann gehörst du vermutlich zu der ersten Kategorie, die sich gerne in Machtkämpfen wiederfindet und möglicherweise Eifersucht sogar mit Liebe gleichsetzt. Mit großer Wahrscheinlichkeit kennst du keine Grenzen im Streit, verlierst häufiger mal den Respekt vor deinem Partner, beleidigst ihn gerne und hast deshalb in der Vergangenheit schon einige On-Off-Beziehungen geführt.

Vielleicht bist du noch gar nicht an dem Punkt angekommen, an dem du realisierst, dass sich etwas ändern muss und dass diese Streitlust nur zu weiteren und tiefergehenden Problemen in deinem Leben führen wird – in diesem Fall wird irgendwann der entscheidende Wendepunkt kommen, an dem du anfängst, zu hinterfragen, warum dir dieses giftige Verhalten Freude bereitet. Wenn du aber auf meiner Seite gelandet bist, gehe ich davon aus, dass du bereits erkannt hast, dass sich etwas in deinem Verhalten und deinen Vorlieben ändern muss.

Frauen der zweiten Kategorie wünschen sich verzweifelt eine gesunde Beziehung, ziehen jedoch leider nur toxische Partner an und können sich gar nicht erklären, woran das liegt. Falls du zu dieser Kategorie gehörst, stellst du dir sicherlich Fragen wie „Warum gerate ich immer an die Falschen?“ oder „Wieso habe ich nie Glück in der Liebe?“. Ich bin keine Hellseherin, aber ich vermute, dass du sehr nachgiebig bist, immer nur das Beste für dein Gegenüber möchtest und dein Alles daransetzt, bei potenziellen Partnern in einem guten Licht dazustehen.

Während in der ersten Kategorie eindeutig ist, weshalb die Person dafür verantwortlich ist, in toxischen Dynamiken festzustecken, wunderst du dich darüber, warum du mit deinem guten und netten Verhalten denn Schuld an deinen toxischen Beziehungen haben solltest? Lass mich dir Folgendes sagen: Du ziehst an, was du bist! Ja, es gehören zwei Personen zu einer funktionierenden Beziehung, aber es liegt einzig und allein an DIR dich umgehend von unangemessenem oder toxischem Verhalten zu distanzieren. Es ist DEIN Selbstwertgefühl, das hier die entscheidende Rolle spielt, denn wenn du klare Grenzen setzt, dann merkst du ziemlich schnell, wer diese nicht einhält und verschwendest deine Zeit nicht in Beziehungen, die sowieso zum Scheitern verurteilt sind. Das Ziel ist es, dein Selbstbewusstsein so sehr zu stärken, dass du dich nicht mit weniger zufrieden gibst als das, was du erwartest und problemlos einen Schlussstrich ziehen kannst, wo dieser erforderlich ist. Du wirst nur so behandelt, weil du es erlaubst, dich zu behandeln zu lassen. Heile dich, deine Traumata und finde wieder zurück zu deinem Selbstwertgefühl, um das anzuziehen, was du dir so sehnlichst wünschst.

Daten und Fakten

Daten und Fakten zu toxischen Beziehungen können je nach Definition und Kriterien für „Toxizität“ variieren, da sie ein breites Spektrum von ungesunden Verhaltensweisen, emotionaler oder körperlicher Gewalt, Manipulation, Kontrollverlust oder Missbrauch umfassen. Laut einer Umfrage von Parship aus dem Jahr 2021, gaben allerdings rund 41 Prozent der Frauen an, schon einmal in einer toxischen Beziehung gewesen zu sein. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben weltweit sogar etwa 1 von 3 Frauen während ihres Lebens Gewalt in einer intimen Partnerschaft erlebt. Du bist also nicht alleine und es ist auch nichts, wofür du dich schämen solltest – es ist jedoch etwas, was du in Zukunft besser machen kannst.

Die Parship-Studie gab außerdem Hinweise auf die häufigsten Anzeichen einer toxischen Beziehung, die du in der folgenden Tabelle zusammengefasst siehst:

Befragt wurden 1.031 Personen im Alter von 18-65 Jahren (Vgl. Parship).

Wie ich bereits im oberen Abschnitt angedeutet habe, lassen sich die Gründe, warum man sich auf eine toxische Beziehung einlässt oder an ihr festhält, auf folgende Traumata und Mängel zurückführen, die es zu heilen gilt:

  1. Vertrautheit aus der Kindheit: Wenn man in der Kindheit emotionale Vernachlässigung, Missbrauch oder andere traumatische Ereignisse erlebt hat, können diese Erfahrungen zu einem Muster werden, in dem toxische Beziehungen als normal oder akzeptabel angesehen werden. Das Unbewusste kann das, was bekannt ist, als vertraut empfinden, auch wenn es schädlich ist.

  1. Eigene Unsicherheiten und niedriges Selbstwertgefühl: Menschen mit einem niedrigen Selbstwertgefühl oder unsicheren Selbstbildern neigen dazu, Beziehungen einzugehen, die ihre Glaubenssätze und Überzeugungen über sich selbst bestätigen. In toxischen Beziehungen fühlen sie sich dann unzureichend und glauben, dass sie nichts Besseres verdienen. Das führt häufig dazu, dass sie negative Verhaltensweisen tolerieren und keine Grenzen setzen.
  2. Ungelöste emotionale Probleme: Unverarbeitete emotionale Probleme oder ungelöste Konflikte aus der Vergangenheit können dazu führen, dass man sich unbewusst zu Beziehungen hingezogen fühlt, die diese Probleme spiegeln. Menschen neigen dazu, Verhaltensweisen oder Beziehungsmuster zu wiederholen, die sie in ihrer Umgebung beobachtet oder erlebt haben, sei es in der Familie oder in früheren Beziehungen. Wenn toxische Beziehungen in der Familie oder im sozialen Umfeld präsent waren, können sie als normal oder akzeptabel angesehen werden.
  3. Muster des Retters oder Helfers: Manche Menschen fühlen sich von toxischen Beziehungen angezogen, weil sie glauben, dass sie dem Partner helfen oder ihn retten können. Sie wollen sich wichtig und bedeutend fühlen und ihr Machtgefühl hervorrufen. Trotz andauernder negativer Muster besteht hier die Hoffnung auf eine Besserung.

Wenn du meine anderen Blogbeiträge zu den Kindheitstraumata, dem Inneren Kind und den Glaubenssätzen gelesen hast, dann wird dir hier schon beim Lesen aufgefallen sein, dass auch das Einlassen auf toxische Beziehungen im engen Zusammenhang mit genau diesen Themen steht. Neben dem Heilen deines Inneren Kindes, liegt der Fokus bei diesem Thema aber noch mehr auf der Stärkung deines Selbstbewusstseins. Wie du diesen Weg gehst, siehst du im nächsten Abschnitt.

Heilung

Um eine erfüllende und gesunde Beziehung anziehen zu können, musst du dir bewusstwerden, wie unglaublich toll du bist. Sieh dich als einen wertvollen Preis, den ein potenzieller Partner gewinnen kann – aber eben nur, wenn er sich für den Gewinn qualifiziert. Setze klare Grenzen und habe keine Angst davor, dein Gegenüber zurückzuweisen, wenn diese Grenzen überschritten werden. Nimm dir selbst die Angst, jemanden zu verlieren, denn wer diese Grenzen nicht akzeptiert, hat in deinem Leben sowieso nichts zu suchen! Ich weiß, dass diese Gedanken bei einem mangelnden Selbstbewusstsein unrealistisch wirken, dennoch solltest du sie dir immer wieder vor Augen führen, während wir an der Stärkung deines Selbstwertgefühles arbeiten.

Um dein Selbstwertgefühl zu stärken, ist es wichtig, deine negativen Glaubenssätze loszulassen. Wie du das am besten machst, erfährst du in dem Kapitel „Überwinde deine negativen Glaubenssätze und du kannst alles schaffen!

Außerdem helfen dir folgende Wege, dein Selbstwertgefühl zu stärken und gesunde Beziehungen anzuziehen:

  1. Selbstreflexion und Bewusstsein: Nimm dir Zeit, um deine eigenen Verhaltensmuster, Überzeugungen und Präferenzen in Bezug auf Beziehungen zu reflektieren. Sei ehrlich zu dir selbst über vergangene toxische Beziehungen und versuche zu verstehen, warum sie entstanden sind. Für ein besseres Selbstwertgefühl, identifiziere außerdem deine Stärken, Fähigkeiten und Erfolge. Achte darauf, positive Eigenschaften an dir selbst zu erkennen und zu schätzen.
  2. Erforsche deine Vergangenheit: Wenn möglich, betrachte deine Kindheit und frühere Beziehungen. Identifiziere mögliche Ursachen oder Muster, die dich dazu gebracht haben könnten, dich in toxischen Beziehungen zu befinden.
  3. Positive Selbstgespräche: Ersetze negative Gedanken und Selbstzweifel durch positive Selbstgespräche. Achte darauf, wie du mit dir selbst sprichst, und versuche, freundlicher und unterstützender mit dir selbst umzugehen. Höre dir dazu regelmäßig positive Affirmationen auf Youtube oder Spotify an oder stelle dich vor den Spiegel und sage sie dir selber. Sei gut zu dir, auch wenn du mal einen Fehler machst – wir sind alle nicht perfekt und es ist wichtig, das zu erkennen.
  4. Selfcare: Kümmere dich um deine Bedürfnisse. Schlafe ausreichend, ernähre dich gesund, treibe Sport und betreibe regelmäßige Entspannungsübungen. Sorge für dein körperliches und emotionales Wohlbefinden. Um mit dir selbst in Kontakt zu bleiben, können dir Meditationen, Yoga, Journaling oder andere Aktivitäten helfen.
  5. Setze klare Grenzen: Lerne, klare und gesunde Grenzen zu setzen. Sage „Nein“, wenn du etwas nicht möchtest, und stehe zu deinen Bedürfnissen und Überzeugungen. Respektiere deine eigenen Grenzen und die anderer. So sortierst du vorab schon die toxischen Personen aus, denn wer deine Grenzen nicht respektiert, hat in deinem Leben keinen Platz. Vergiss nicht: Du bist der Hauptgewinn und du verlierst niemanden dadurch, der einen Mehrwert in dein Leben gebracht hätte.
  6. Neue Fähigkeiten und Interessen entwickeln: Probiere neue Aktivitäten aus oder vertiefe dich in bestehende Interessen. Das Erlernen neuer Fähigkeiten kann das Selbstvertrauen steigern und das Gefühl vermitteln, sich weiterzuentwickeln. Achte auch darauf, deinen Kopf zu trainieren – sei es nun mit regelmäßigem Lesen oder informativen Videos.
  7. Erfolge feiern: Feiere deine Erfolge, auch die kleinen. Anerkenne und belohne dich für deine Errungenschaften, egal wie gering sie erscheinen mögen. Das kann helfen, dein Selbstvertrauen zu stärken.

Neben diesen Schritten, die dir zu einem besseren Selbstwertgefühl verhelfen können, solltest du dich außerdem damit beschäftigen, was eine gesunde Beziehung ausmacht. Lerne, auf deine eigenen Bedürfnisse und die Bedürfnisse deines Partners einzugehen, ohne dich selbst dabei zu vernachlässigen. Lerne, wie man richtig Liebe gibt und wie man vernünftig kommuniziert.

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