Effektive Kommunikation: Der Schlüssel zum Erfolg

Ein Mensch spricht im Durchschnitt etwa 16.000 Wörter am Tag. Da kann es durchaus mal vorkommen, dass man sich mit einer missverständlichen Aneinanderreihung von Worten, dem Tonfall oder einer emotional geleiteten Reaktion in Schwierigkeiten bringt, die im Nachhinein nicht mehr rückgängig zu machen sind.

Deine Emotionen

Wie oft wurden deine Grenzen überschritten, weil du deine Bedürfnisse zuvor nicht äußern konntest? Und wie oft hast du ausgesprochen, was in deinem Kopf vor sich geht, und hast dich dadurch in einen unlösbaren Streit verwickelt? Im Verlauf unseres Lebens stoßen wir auf zahlreiche Missverständnisse – die einen schlimmer, die anderen weniger belastend. Trotzdem haben sie alle eins gemeinsam: Sie rauben uns sinnlos Energie.

Häufig stehen Kommunikationsdefizite ebenfalls im Zusammenhang mit deinem Inneren Kind. Also kann ich dir auch hier wiederholt ans Herz legen: Heile dich selbst. Wenn du dich als Kind nicht gehört gefühlt hast, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du dich im Erwachsenenalter in genau diesem Bereich getriggert fühlst. Geht jemand nicht auf deine Ideen, Vorschläge oder Wünsche ein, wirft dich das zurück in deine Kindheit und dein inneres Kind übernimmt die Führung in dieser Situation. Dies macht sich dann in der Erhöhung deiner Stimmlage, deiner unpassend gewählten Wortwahl oder deiner Haltung bemerkbar. Auf der anderen Seite kann es aber auch sein, dass du in dem Glauben herangewachsen bist, dass du keine Meinung haben solltest und eine eigene Meinung nur zu Streitigkeiten führt. Im Erwachsenenalter gehst du Konflikten deshalb womöglich aus dem Weg und äußerst deine Bedürfnisse nicht, aus Angst, die Harmonie zu stören.

Ich persönlich gehörte zu der Kategorie, die immer alles kommunizieren wollte – jedoch sehr unbedacht und teilweise respektlos in der Wortwahl war. Außerdem wurde ich oft verurteilend in meinem Ton, ohne zu wissen, ob an meinen Unterstellungen denn überhaupt ein Funken Wahrheit dran ist. In meinem Fall ist sogar eine ganze Liebesbeziehung aufgrund eines Missverständnisses in die Brüche gegangen. Natürlich weiß ich, dass das Missverständnis nur der Tropfen auf den heißen Stein war und die Beziehung ohnehin früher oder später ihr Ende gefunden hätte. Dennoch wurde ich wochenlang von dem Gedanken „Hätte ich mich doch bloß anders ausgedrückt“ begleitet. Dies brachte mich dazu, dass ich mich intensiv mit dem Thema Kommunikation auseinandergesetzt habe und lernte, wie ich durch effektive und klare Kommunikation das Fundament für Verständnis, Zusammenarbeit und langfristige Beziehungen bilden kann.

Die Macht der Kommunikation

Bist auch du manchmal von deinen Emotionen geleitet, siehst in bestimmten Situationen rot und kannst deine Worte nicht mehr kontrollieren? Oftmals sagen wir in diesen Momenten Dinge, die unseren Partner verletzen und der Beziehung nachhaltig schaden. Auch wenn wir es im Nachhinein meistens bereuen, lässt sich das Gesagte nicht rückgängig machen. Mit diesem Verhalten überschreitet man die Grenze des Respektes und ist die einmal überschritten, gibt es keinen Weg mehr zurück. Im Gegenteil: In der nächsten explosiven Situation möchte man noch einen draufsetzen und dies endet dann schnell in einem toxischen Zirkel.

Doch nicht nur in Liebesbeziehungen spielt die richtige Kommunikation eine entscheidende Rolle. Auch im beruflichen Umfeld oder in der digitalen Welt bildet effektive Kommunikation das Fundament für Verständnis, Zusammenarbeit und langfristigen Erfolg.

Jetzt versuche dich mal daran zu erinnern, ob du mit respektlosen Worten oder einer aggressiven Haltung jemals das Ziel erreicht hast, das du verfolgt hast. Wahrscheinlich kaum bis nie, richtig? Der Gesprächspartner macht nämlich in der Regel dicht, wenn er/sie attackiert wird. Es gibt jedoch eine Menge Tipps und Tricks, wie du durch die richtige Kommunikation in jedem Lebensbereich genau den Effekt erzielen kannst, den du anstrebst. Wie das funktioniert, erkläre ich dir in diesem Artikel.

Psychologische Tipps für eine erfolgreiche Kommunikation

Bevor ich dir die effektiven Tipps für eine klare Kommunikation aufliste, verlinke ich dir hier einen kostenlosen Test, der dir Aufschluss über deine zwischenmenschlichen Kommunikationsfähigkeiten gibt. Der Test ist zwar auf Englisch, könnte dir aber bei ausreichendem Verständnis der Sprache einen ersten Überblick über deine Kommunikationsdefizite geben. Außerdem kann ich dir in diesem Zusammenhang das Buch „How to win friends and influence people“ (dt: Wie man Freunde gewinnt) von Dale Carnegie empfehlen – dieses Buch hat mich eine Menge zu diesem Thema gelehrt.

Achte darüber hinaus auf die folgenden wesentlichen Aspekte, um ein zielführendes Gespräch zu führen:

  1. Nonverbale Sprache: Studien ergaben, dass nonverbale Elemente wie Tonfall, Körpersprache und Gesichtsausdrücke etwa 70-93% der gesamten Kommunikation ausmachen. Achte daher unbedingt auf eine freundliche Mimik und einen ruhigen Tonfall. Stelle außerdem sicher, dass deine Körpersprache mit deinen Worten übereinstimmt. Eine offene Haltung und angemessene Gestik können Vertrauen aufbauen. Ein weiterer Tipp ist die Spiegelung deines Gegenübers – indem du Körpersprache und Tonfall deines Gesprächpartners spiegelst, schaffst du eine Verbindung und zeigst Empathie. Aber Achtung: Halte es subtil und natürlich.
  2. Aktives Zuhören: Dieser ist einer der wichtigsten Punkte. Konzentriere dich darauf, wirklich zuzuhören, anstatt nur darauf zu warten, dass du antworten kannst. Denke dir nicht bereits eine Antwort aus, während dein Gegenüber spricht, sondern höre stattdessen bis zum Schluss zu und wiederhole zusammenfassend das Gesagte, um sicherzustellen, dass du die Nachricht richtig verstanden hast. Interessiere dich aufrichtig für das, was dein Gesprächspartner zu sagen hat und stelle Fragen. Menschen werden nicht interessant durch das, was sie selbst sagen, sondern vor allem durch das Gefühl, was sie in ihrem Gegenüber auslösen. Gibst du deinem Gegenüber das Gefühl, dass dir wichtig ist, was er/sie zu sagen hat und dass du ihn/sie verstehst, dann fühlt diese Person sich wohl und ist somit auch eher dazu bereit, sich für deine Wünsche und Ideen begeistern zu lassen. Hab keine Angst vor kurzen Pausen, wenn du dir die Antwort nicht vorab schon zurechtlegst – die Pause kommt dir länger vor, als sie ist.
  3. Gemeinsamkeiten betonen: Finde Gemeinsamkeiten, um eine positive Verbindung herzustellen. Das Schaffen von Gemeinsamkeiten kann dazu beitragen, Spannungen zu reduzieren und eine gemeinsame Basis zu schaffen. Hierfür musst du jedoch den vorherigen Schritt ausführen, denn nur durch aktives Zuhören kannst du Gemeinsamkeiten herausfiltern. Auch die Spiegelung der Körpersprache geht damit einher.
  4. Perspektivenwechsel: Wir alle kennen den Begriff „POV“ aus TikTok. Wende den Point of View auch mal im echten Leben an. Das bedeutet: Versetze dich in die Perspektive deines Gesprächspartners. Dies ermöglicht es dir, Verständnis aufzubauen und zeigt, dass du bereit bist, die Sichtweise anderer anzuerkennen. Dale Carnegie hat dazu einen magischen, alles entscheidenden Satz in seinem Buch formuliert, der übersetzt in etwa bedeutet „Wenn ich in deiner Situation wäre, würde ich mich vermutlich genauso fühlen“ – dieser Satz wirkt wahre Wunder. Allerdings sollte er aufrichtig gemeint sein, denn im Grunde stimmt er: Da du nicht in der Situation bist, weißt du nicht, wie du dich verhalten würdest – die Möglichkeit, dass du genauso reagieren würdest, ist also hoch. Außerdem symbolisiert er Empathie und schafft eine gute Grundlage für das weiterführende Gespräch.
  5. Verwendung von „Ich“-Aussagen: Vermeide es, die Schuld auf andere zu schieben, indem du „Ich“-Aussagen machst. Zum Beispiel: „Ich fühle mich überfordert“ anstelle von „Du stresst mich immer“. Indem du weniger Schuldzuweisungen aussprichst, erreichst du dein Gegenüber mit deinen Aussagen besser, denn das Gehirn macht bei zu vielen „Du“-Aussagen meistens dicht oder wechselt in einen defensiven Modus, anstatt Verständnis für deine Gefühle aufbringen zu können.
  6. Positive Verstärkung: Statt nur über Probleme zu sprechen, konzentriere dich auf Lösungen. Dies trägt zur Konstruktivität deiner Gespräche bei. In diesem Zusammenhang solltest du auch positives Framing benutzen – Betone, was du möchtest, anstatt zu sagen, was du nicht willst. Versuche, deine Aussagen also positiv zu formulieren und auch positive Verstärkung zu verwenden, um gewünschtes Verhalten zu fördern. Dies machst du, indem du lernst, effektiv Lob auszusprechen. Lob und Anerkennung können die Motivation steigern, die Beziehung stärken und die Kommunikation verbessern.
  7. Grenzen setzen: Zu guter Letzt geht es um ein Thema, was eng im Zusammenhang mit der Stabilisierung deines Selbstwertes steht. Hierzu findest du noch einmal einen separaten Artikel. Teile klare Erwartungen mit, um Missverständnissen vorzubeugen. Dies ist besonders wichtig in beruflichen und persönlichen Beziehungen. Sei außerdem bereit, klare Grenzen zu setzen, wenn es notwendig ist. Klare Kommunikation erfordert manchmal, deutlich zu machen, was akzeptabel ist und was nicht. Wichtig hierbei: Du selbst musst deine Grenzen ebenfalls respektieren. Sollte sie jemand überschreiten, müssen auch Konsequenzen folgen.
  8.  

Ich hoffe, dass ich dir mit diesem Artikel ein bisschen Licht ins Dunkeln der Kommunikation bringen konnte. Die richtige Art der Kommunikation kann dich zu einem völlig neuen Menschen machen und dich in jedem Lebensbereich erfüllen. Viel Erfolg beim Ausprobieren!

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